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politische wunderkammer reopened: unterwegs in endliche tiefen

beitrag von: Alja

Luster

jemand hat, vielleicht ein geist, 
einen luster über die stadt gehängt. 

es gab viel aufregung 
(von lusterlast war oft die rede) 
um etwas, dass da hängt, über den köpfen, 
hier, es leuchtet, seht! 

das ist nichts, sagte jemand dann, 
was euch da blendet, 
jedenfalls nichts schlimmes,
und bald, hieß es, sei es sowieso vorbei. 

so wurden die augen verklebt,
dann spezielle brillen angefertigt, 
man wünschte sich nichts mehr als eine neue überblendung, 
die nächste szene, bitte schnell, 

und keine kontroversen, diese motten der materie, 
die uns die kleider vom nackten leib zerfressen, 
geh da weg, kollaborateur, 
und finger weg von unserem luster!

review von: julya rabinowich

Glatt, lusterglänzend, sitzt, passt, kann eigentlich fast gar nichts mehr zufügen... bis auf vielleicht den Tick Melodramatik mit den nackten Leibern ev entweder satirischer oder gar ganz weg...