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das glückliche leben – eine groteske

beitrag von: Erdhummel

Der Antrag

„Ich möchte einen Antrag stellen.“
„Einen Antrag worauf?“ 
„Auf die Ausbezahlung von 9.853 Euro in bar an meine Person. 
Muss ich ein Formular ausfüllen?“
„Ausgabe von Bargeld geht bei uns nur mit Bankkarte.“
„Also brauch ich kein Formular?“
„Wir sind eine Bank, keine Behörde. Haben Sie ein Konto bei uns?“
„Ich kann also keinen schriftlichen Antrag stellen?“
„Nicht wirklich.“
„Kann ich den Antrag mündlich stellen?“
„Beantragen können Sie grundsätzlich alles.“
„Dann mach ich das jetzt: Ich möchte 9.853 Euro ausbezahlt bekommen. 
In bar, bitte. Bekomme ich eine Bestätigung?“
„Reicht eine mündliche?“
„In Ordnung.“
„Dann bestätige ich somit, dass der Antrag mit heutigem Datum von Ihnen gestellt wurde.“ 
„Ich hätte noch eine Bitte.“
„Und zwar?“
„Bitte keine Münzen.“
„Das wird bei 9.853 schwierig sein. Es gibt keine 3-Euro-Scheine.“
„Ich kann herausgeben.“
„Gut. Ich werde Ihren Antrag zur Bearbeitung weiterleiten. Sie bekommen von uns Bescheid, sobald ihm stattgegeben wird. Das kann allerdings dauern.“
„Ich habe Zeit. Darf ich Sie etwas fragen?“
„Bitte.“
„Warum riecht es hier so nach Benzin?“
„Ich muss Ihnen etwas verraten. Das hier ist gar keine Bank.“
„Sondern?“
„Eine Tankstelle.“
„Jetzt verstehe ich, warum Sie mir kein Geld geben wollen“
„Das hat nichts mit Wollen zu tun.“
„Aber Treibstoff bekomm ich hier schon?“
„Selbstverständlich. Und dafür haben wir auch die passenden Formulare.“
„Geben Sie schon eines her.“
„Für Benzin oder Diesel?“

review von: stefanie sargnagel

irgendwie ist mir der wendepunkt des missverständnisses nicht ganz klar, falls das so gewollt ist, würde ich den dialog noch absurder machen...