beitrag von: k_koerting@posteo.de
Sex im Zug (fast)
Im Zug ist das Klo kaputt. Ich krame den neuen Houellebecq hervor, lese von Sex als „Spektakel“. Leider muss ich dringend pinkeln. Etwas, das man in der Öffentlichkeit noch heftiger zu unterlassen hat. Außer Houellebecq ist niemand in der Nähe, während ich mir den leeren Kaffeebecher unter den Po schiebe und sinniere: Urinieren ist eine demütige Angelegenheit. Am nächsten Halt kippe ich das flüssige Corpus delicti zwischen die Gleise und fühle mich wie nach unentdecktem Sex an öffentlichem Ort.
review von: stefanie sargnagel
"Im Zug ist das Klo kaputt. Ich krame den neuen Houellebecq hervor, lese von Sex als „Spektakel“. Leider muss ich dringend pinkeln. Etwas, das man in der Öffentlichkeit zu unterlassen hat. Außer Houellebecq ist niemand in der Nähe, während ich mir den leeren Kaffeebecher unter den Po schiebe und sinniere: Urinieren ist eine demütige Angelegenheit. Am nächsten Halt kippe ich das flüssige Vergehen zwischen die Gleise und fühle mich wie nach unentdecktem Sex an öffentlichem Ort." Interessante Situation, vielleicht könnte man den Uriniervorgang noch in einem Satz deutlicher beschreiben. "noch heftiger" verstehe ich nicht ganz in diesem Zusammenhang. Statt Corpus delicti würde ich ein passenderes deutsches Wort wählen, Vergehen ist nur ein Vorschlag. Lustig fände ich auch: "Urinieren ist Demut"