sie sind hier: startseite / alle beiträge / irl

das glückliche leben – eine groteske

beitrag von: nadineflanders

irl

vor dem rathaus gab es einmal einen internetterminal, eine art überdachte parkuhr mit mäßig funktionierendem touchscreen. wie beim münztelefon stand man aufrecht davor und konnte, statt jemanden anzurufen, das world wide web aufrufen. alles daran schrie: „stadtpolitisch motiviertes pilotprojekt“

dennoch drückten wir uns auf der metallenen tastatur die finger wund, um uns auf sms.at einzuloggen. wenn es doch mal klappte, verschickten wir wichtige textnachrichten wie:"bin grad am marktplatz *gg*“

review von: stefanie sargnagel

finde den text als anekdote gelungen. kaum ein wort zuviel. *gg* war wirklich der debilste internetslang. meiner meinung nach wäre die pointe im letzten satz stärker, wenn man die nachricht nicht als beispiel anführen und ironisch als "wichtig" bezeichnen würde, sondern stattdessen einfach schreibt:

dennoch drückten wir uns auf der metallenen tastatur die finger wund, um uns auf sms.at einzuloggen. wenn es doch mal klappte, verschickten wir die nachricht: "bin grad am marktplatz *gg*“
Nadine Obermüller sagt
06.06.2024 10:38
oh danke, das freut mich!

zum korrekturvorschlag: stimme absolut zu. ohne bsp, "wichtig" und "text-" bei nachricht hat das ganze noch mal viel mehr kraft und hittet mehr. danke für den input!