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wut und wutausbrüche

beitrag von: Strickerin

jetzt mach' mal!

wieso schreibt sie nicht?
jetzt habe ich meinen text schon seit zwei tagen online und scheinbar hat sie immer noch nicht draufgeschaut
sie muss doch wissen, wie das ist, dass man als schüler nach der berurteilung lechzt...
weil man ja hofft, dass sie gut wird, ach was gut, man möchte, dass man entdeckt wird, ein juwel unter all den edelsteinen
also gut, warten, aber: hoffen und harren macht manchen zum narren, so sagte schon ovid, aber der hat ja auch ganz gescheite texte geschrieben
deswegen, weiter geht die wilde fahrt

ich habe überhaupt kein verständnis dafür, dass die dozentin die texte nicht zeitnah kommentiert, wobei der begriff zeitnah natürlich interpretationswürdig ist...also ich würde mal sagen, eine nacht drüber schlafen und dann, zack, das urteil
wieso geht das nicht? hat sie noch ein leben, eine verpflichtung außerhalb des wut-seminars? da muss man aber schon wissen, was man hinkriegt 
boah, ich bin echt wütend über so viel ignoranz!

P.S. Der Text gibt nicht die Meinung der Autorin wieder 

review von: Angela Lehner

Im ersten Absatz können wir der/dem Erzählenden gut folgen. Wir sind nahe an den Gefühlen dran, erleben hier jedoch mehr Ungeduld, keine Wut.

Im zweiten Absatz wird der Versuch unternommen, der Wut Ausdruck zu verleihen. Dabei geht jedoch die Unmittelbarkeit der Gefühle vom ersten Absatz verloren. Show, don't tell: Vermeide Beschreibungen wie "Ich bin wütend" oder andere Phrasen, erzähle uns Lesenden stattdessen wie es sich anfühlt. Wie diese Wut  sich allmählich in der Erzählinstanz aufbaut.

Randbemerkung (häufiger Fehler): Es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen "scheinbar" und "anscheinend". Informiere dich darüber und verbreite fortan die frohe Kunde bei anderen Schreibenden.