Er wankt bergab, den schweren Rucksack auf dem Rücken. Klitschnass. Durchnässt bis auf die Haut. Seit Stunden unterwegs an diesem miesen, kalten Regentag.
Kommt ihm wer entgegen, flüstert er halblaut: „Geh scheißn, Oida ...“ Gerade deutlich genug, um sicher zu sein, dass es der andere gehört hat.
Und ständig kommt ihm wer entgegen auf dem Weg zur Gruft. Und allen geht es so verdammt gut.
Geduckt wie ein Boxer schleicht er dahin. Alle paar Meter: „Geh scheißn, Oida ...“
Ganz egal, wer sich ihm nähert. Sie bekommen es alle gesagt. Ungegendert.
Eine Frau schreit ins Handy und glaubt, vorbeihuschen zu können -
„Geh scheißn, Oidaaa!“
review von: Angela Lehner
Hier fehlt tatsächlich die Wut. Es gibt eine feindselige Grundhaltung, die sich in der Beleidigung manifestiert, die Person selbst zeigt sich aber nicht wirklich agitiert. Auch "wächst" die Wut nicht, die Gefühlslage der Figur scheint dieselbe zu bleiben. So bleiben die verschiedenen Interaktionen einfach eine Aneinanderreihung ohne (wütenden) Kausalzusammenhang.
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