und du in deinem tiefergelegten roten ford-irgendwas haust sofort die hupe und grimmassierst unhörbares gegen die seitenscheibe, während dein frontwindow augenblicklich mit testosteron beschlägt und die ische auf dem beifahrersitz ihre portion abkriegt. einen verlangsamten moment später freie sicht auf dein pawlowsches schäumen, da bin ich schon an dir vorbei, und wow! gehst du durch die decke! im rückspiegel dein plötzlich hochgereckter affenarm mit stinkefinger aus dem fenster. dein roter schlingert um die kurve. reifenquietschen, achsenknacken, verformung von kunststoff und karosseriemetall an irgendeiner mauer, sandsteinknirschen und splitterglas. dein ganzer zorn in einem schrei gilt mir, während ich beschleunige und um die nächste ecke rechts ab, das ist schon ein geiles gefühl wie auf knopfdruck.
review von: Angela Lehner
Die Autorin hat verstanden, dass eine Erzählung nicht "am Anfang" beginnt, wir befinden uns bereits mitten in einer eskalierenden Situation.
Besonders interessant gewählt, ist hier die Erzählperspektive. Ein beherrschtes Ich erzählt ein wütendes Du. Dieser distanzierte, wenig agitierte Blick ist ein echter Kunstgriff, da er das Wüten des Anderen zusätzlich betont und noch zu steigern scheint.
Zwischendurch sehr schöne, milde passiv-aggressive Bilder wie "dein Ford-irgendwas".
Aufgabe außerordentlich gut gemeistert. Lehrende klebt digitalen Schmetterlingssticker unter den Text.
Natalie Himmelsbach
sagt
24.10.2024 14:37
vielen, vielen Dank, der Sticker glitzert ausgesprochen hübsch, ich freue mich sehr darüber
datenschutzerklärung
auf dieser seite verwenden wir cookies und speichern anonymisierte, statistische daten zur auswertung der website-nutzung.
mit dem drücken von "OK" oder dem weitersurfen auf dieser website stimmen sie dem zu.