r ist wütend r flippt richtig aus
r wird griffig r wird ziemlich sauer
oder sagen wir es mal genauer
r schreit rum r kotz jetzt alles raus
r kann einfach diesen ganzen scheiß
nicht ertragen diese alte leier
all das geht ihm mächtig auf die eier
r verflucht r wütet und er weiß
davon wird es leider auch nicht besser
das befeuert wieder seine wut
r reißt die geduld r sieht jetzt rot
r vergisst sich und auch seinen takt
r scheißt voll auf den geschmack der leser
alles voll verfickt und voll verkackt
review von: Angela Lehner
Dieser Text hat besonderes Potential, weil die Form beabsichtigt, den Inhalt zu ergänzen. Es soll nicht nur um WUT gehen, durch das Gedichtete entsteht auch ein Rhythmus der bereits zu Emotionen verleitet. Besonders gelungen ist dabei, die durch das "r" aufbrechende Satzstruktur - die formell ein der Wut eigenes Charakteristikum erzeugt: Das ohne Punkt und Komma von einem Argument zum nächsten zu gehen, das von der Wut üb "r" rollt zu werden und nicht mehr aufhören zu können.
Viel Potential. Warum also ist dieser Text zu Beginn gut - und dann irgendwann nicht mehr?
Weil er rasch beginnt, sich um sich selbst zu drehen. Der Wut fehlt die Richtung und deshalb verliert der Text seinen Speed. Der Wüterich dreht sich im Kreis und und bedient sich irgendwann sogar den Talenten des/der Schreibenden unwürdigen Worthülsen (Alte Leier, reißender Geduldsfaden,...).
Nimm das von dir bereits sehr gut entwickelte "r"-Instrument und wende es auf etwas an, was "r" wirklich bewegt. Was hat r denn?
Jan Hendrik Ruebel
sagt
26.09.2024 23:10
Vielen Dank für die detaillierte Review. Ich werde mich daran setzen! Ich hatte gehofft, dass dieses um sich selbst drehen lustig sein könnte und daher eine weitere Brechung des Wut-Themas bilden könnte, aber ich stimme zu, dass es etwas unbefriedigend bleibt
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