Wie ein Sandsack hockt er drüben mit seinen scheiß weißen Stöpseln im Ohr und checkt wie immer nicht, was für eine Hölle ich durchlebe. Vorhin hätte ich ihm am liebsten eine Torte in dieses Gnomgesicht geklatscht, das sich immer so hässlich verzieht, wenn wir streiten.
Er weiß, dass die Konsequenzen ungebremst auf mich einprasseln, weiß, dass ich mein Monster allein nicht bändigen kann. Ein ewiger Sandsack auf dem Sofa ist schlimmer als allein zu sein. Tröste mich, du Arsch!
Genau jetzt muss die Sonne hereinballern, mir das Außen unter die Nase reiben! Die Nachbarshunde fangen an zu bellen, ein Lkw donnert vorbei, die Waschmaschine fängt an zu schleudern. Ich halte mir die Ohren zu und lasse den Schrei langsam anschwellen wie eine Sirene.
review von: Angela Lehner
Dieser Text illustriert ausgezeichnet, dass in der Art, wie ein/e Erzähler*in eine Person oder Situation darstellt, schon immer die eigene Gefühlslage miterzählt wird.
Dieses Bewusstsein über die eigene heranschwelende Wut liest sich viel interessanter als teilweise schwer nachvollziehbaren Metaphern.
Die Beschreibungen des Außen im Verhältnis zur inneren Gefühlslage sind die große Stärke dieses Beitrags.
datenschutzerklärung
auf dieser seite verwenden wir cookies und speichern anonymisierte, statistische daten zur auswertung der website-nutzung.
mit dem drücken von "OK" oder dem weitersurfen auf dieser website stimmen sie dem zu.