schon immer schiebt er einen schokoriegel nach dem anderen in sich hinein. mit limonade spült er nach. früh morgens fängt er damit an und nachts, wenn alles schläft, hört er damit auf.
knapp 360 pfund wiegt er. trägt jogginghosen. liegt fressend rum. ist allein.
einmal pro woche kriegt er besuch. seine mutter serviert ihm seine süsszeugration. ihrem burlibaby soll es an nichts mangeln.
er hasst sie.
am liebsten möchte er ihr alle riegel, die er schon gegessen hat, ins maul stopfen. dann nase und mund mit isolierband verkleben.
doch seine kraft reicht nicht aus. auch nicht der mut. dass es ein mord aus notwehr wäre, davon ist er überzeugt.
review von: Angela Lehner
Der Einstieg ist bereits stimmungsvoll. Wie in deinen anderen Texten schwingt hier in wenigen Worten viel mit: ein Davor, ein Danach, ein Bruch zur Außenwelt und mindestens ein Konflikt. Besonders interessant ist, dass die Erzählperspektive im ersten Satz noch völlig offen bleibt.
Bald erfahren wir, dass das Zuckersöhnchen selbst sich ärgert und die Mutter für seine soziale Isolation verantwortlich macht. Der bereits im Einstieg diffus wabernde Zorn findet nun eine Richtung. Die Wut manifestiert sich.
Die unheimliche Sogkraft des Textes lässt mit dem Satz „er hasst sie" nach. Auch die Vorstellung mit dem Isolierband wirkt wie eine zu klischeehafte Gewaltfantasie für unser Zuckerburli.
Lass den Text subtiler enden. Wie wäre zum Beispiel mit der Schokoriegelzwangsverfütterung als Mord aus Notwehr?
samya hamieda lind
sagt
24.10.2024 20:52
danke. ich werde dran arbeiten.
samya hamieda lind
sagt
24.10.2024 20:58
z u c k e r s ö h n c h e n. z w e i.
schon immer schiebt er einen schokoriegel nach dem anderen in sich hinein. mit limonade spült er nach. früh morgens fängt er damit an und nachts, wenn alles schläft, hört er damit auf.
knapp 360 pfund wiegt er. trägt jogginghosen. liegt fressend rum. ist allein. einmal pro woche kriegt er besuch. seine mutter serviert ihm seine süsszeugration. ihrem burlibaby soll es an nichts mangeln.
am liebsten möchte er alle riegel, die er je gegessen hat, in ihrem knallroten mündchen verschwinden lassen. und dann gehen. einfach weit, weit weg gehen.
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