Du -
ja, auch du, drehst dich
in Wahrheit um dich selbst
Perfektion - immer
Liebe - stets
Perfekte Moral und perfektes Heim.
Scheiße, was hab ich das satt
Ich kann's dir nicht einmal sagen.
Nichts ist perfekt
Der Mensch vor allem Mängelwesen.
Alle, außer dir, und das ist leider auch noch wahr,
So ein gottverdammter Dreck!
Doch was am Ende
von deiner verdammten Perfektion bleibt
(Und ich fand nie den geringsten Ansatz,
das gewetzte Messer, nur ein einziges Mal, auch unter
DEINE Schuppen zu bohren)
ist eine offene Wunde
noch ohne Gekröse
Und ich hab selbst keine Ahnung,
wie tief die eigentlich geht.
Aber vielleicht, wahrscheinlich
bis zum Rande des Abyss.
Enttäuschungen, die wir austauschen -
Du und ich
Du und diese andere Person
Du und die anderen Vielen
Für die Du mich und unser Leben in den Müll trittst.
Schwarze, stinkende Wut nährt die Wunde.
Eiternde Eitelkeit trieft und sibscht und schlägt Blasen
Blasen bilden Schorf voll Hass
Bis der Schorf die Wunde deckt
-
wieso kann ich es nicht lassen, an den hängenden Hautfetzen zu kratzen
-
Bis dann
nach einer Weile:
Aufwachen. Und dann ist da -
garnicht mehr so viel...
Nichts, was ich noch nennen kann.
Die größte Enttäuschung? Geschenkt.
Nimm sie, wenn du willst
Lass es, wenn nicht.
Sprachlosigkeit und Schweigen.
Lord Chandos bettet sich zu mir.
"Was auch immer", sag' ich in die Stille
Und was ich damit meine ist:
Du kannst mich mal,
Liebe meines Lebens
Und das "F##k dich",
das geb ich dir gern zurück.
review von: Angela Lehner
Ein Text voller Gefühle, bestimmt auch voller Wut, trotzdem bleibt seine Essenz schwer greifbar. Es ist die Herausforderung, der wir Schreibenden uns stellen müssen, diese rohe, diffuse Gefühlswelt in etwas literarisch Erlebbares zu pressen. Die Wut so in Worte zu verpacken, dass sie für Dritte erlebbar wird.
Deswegen musst du mindestens einmal mit der Axt durch deinen Text und entscheiden: Was MUSS bleiben und was kann weg. Worum geht es dir?
Du könntest eine größere Metapher des Körperlichen aufmachen (Eiternde Eitelkeit, Schorf voll Hass) oder dich für einen anderen Erzählzweig entscheiden. Hauptsache du nimmst deine Axt und holzt ordentlich weg, den im Moment sieht man die Wut vor lauter Gefühlen nicht.
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