ein raum unter straßenniveau
ein äffchen rappelt mit der geldschatulle
sie
sitzt unter schmaler lampe
ich atme rauch
ihr blick, grünes auge schwarzes auge
die kugel zwischen ihren fingern saugt den raum ein
ihr haar hängt in die schale mit essenz auf dem tisch
sie hält meine hände
greift dann in meine brust
singsangt
wände um mich werden eng
aus ecken kommen körperlose
aus meiner zukunft zu uns
woher weiß ich das
nutzen den rauch, werden sichtbar
sie
wirft die arme hoch, schreit
dann alles still
ihr gesicht gealtert, beide augen nun schwarz
ihre mundwinkel ziehen sich hoch, langsam, mühsam
ihr geliebter wird sie finden.
was
bald. glück und liebe.
aber
keine sorge. gehen sie.
blick des äffchens verfolgt mich bis zur tür.
review von: alfred goubran
Bei diesem Text besticht die Unmittelbarkeit der Schilderung (das Sehen). Als Leser ist man gleich mit zu Besuch in dem Souterainlokal. Sehr gelungen sind auch die Übergänge/das Überlappen von Innen- und Außenwelt.
Formulierungen, die ich nicht so gelungen fand: "sie sitzt unter schmaler lampe" – "ihr haar hängt in die schale mit essenz auf dem tisch".
Erstaunlich stimmig und völlig unvermutet das alleinstehende "was" in der 5. Zeile von unten.