alfred goubran
An Land gespült. - falsche prophezeiungen

alfred goubran (aut) An Land gespült.

beitrag von: DanielRitter87

An Land gespült.

Ich schreibe auf Socken
Ziehe sie weiter nach oben. 
Stelle mir vor, wie mein Knie blau anläuft
Und ziehe die frisch gewaschenen Socken
Halb feucht, halb trocken
Über Nacht aus

Am nächsten Morgen
Lasse ich meine Füße verschwinden

Ein Trick, ich schließe die Augen
Stell mir vor, 
die Sonne wandert einmal um den Horizont meiner Zehen. 

Da löst sich ein Faden
Wie strickt man ein Meer, 
wie hält man es mit einem Netz zusammen?

Wenn die Salzflut den Stift austrocknet
Bevor ich an den Seiten ein Ende finde, 
um in die Geschichte hereinzuschlüpfen. 

review von: alfred goubran

Hochpoetischer Text, originäre, präzise Bildsprache. Nur den Satz „Bevor ich an den Seiten ein Ende finde“ halte ich in diesen Zusammenhang für ungenau („Seiten“).