mir träumt, dass der himmel rot ist. bin ein wesen aus kopf und schwanz, komme aus dem malzfarbenen meer an land. robbe über aufgebrochenen boden, während mir füsse wachsen.
mit fischaugen blicke ich hoch zur riesensonne. mein bewusstsein auf einen punkt geschmolzen, konzentriert. gleichzeitig erinnere ich mein früheres leben. lecke lang-züngig nach den trägen insekten, die sirrend landen. klettere über scherben, rutsche aus auf dem plastiksack, der im heißen wind treibt. augen brennen.
ein anderer wie ich kommt gekrochen. nicht feind. beute. sprung. kaue lange an ihm, er ist fettweich und bitter.
mehr solche wie ich kommen aus dem meer. wir fixieren einander. ein paar fressen sich an den batterien voll, die aufgeplatzt überall liegen.
dunkelhimmel. blitz und donner beginnen, saugen die szenerie an sich. sturm rast über das land. reißt mich mit staubwolken hoch, hebt das meer, das weit ausholt und das trockene land verschlingt.
und quer über den himmel steht ein wort geschrieben.
ich wache auf: nur ein traum. das wort, was war es. fischzeit. vielleicht irgendwann. noch lange nicht. weit, weit entfernt, in alter zukunft.
doch dann schaue ich in den spiegel.
review von: alfred goubran
Einziger Einwand: Ich würde "zur riesignahen sonne hoch" vorziehen (aber dann ist es schon genug mit meinem Herumgemäkel an diesem außergewöhnlichen Text).
Ok :-) Vielen Dank für die Reviews!