alfred goubran
r. dachte s - falsche prophezeiungen

alfred goubran (aut) r. dachte s

beitrag von: jhruebel

r. dachte s


ist nicht jedes sprechen im futur
ein orakel eine prophetie?
r. denkt an sein sprechen über sie
über eine zukunft die dann nur

niemals eintrat nicht um dreizehn uhr
und nicht später r. weiß dass er nie 
mehr erfahren wird ja anarchie
chaos und enttäuschung denkt r. stur

dabei ist r. manchmal auch spontan
r. mag überraschungen im leben
r. mag blinde dates und dieses schweben

und r. mag verkehr doch nicht so dicht
plötzlich war sein leben voller licht 
r. verlor es auf der autobahn

review von: alfred goubran

Liest sich sehr flüssig bis zu den letzten drei Zeilen. Bei der Drittvorletzten könnte man, meinem Empfinden nach, das „und“ weglassen. Inhaltlich ist mir der Sprung von der vorletzten Zeile zur letzten zu abrupt (obgleich das natürlich auch sehr schön das Plötzliche des Unfalls illustriert – doch ist das schon gedacht = man ist aus dem Lesefluß genommen).

kommentare

Jan Hendrik Ruebel
28.10.2025 12:29

Wird denn deutlich, dass es ein sprechen aus dem Jenseits ist? In dem sich jede Zukunft erübrigt?
Ich wollte auch einem
Mini Drama gleich Tod und Liebe inszenieren? Ist das zu viel für ein kleines Sonett?

alfred goubran
28.10.2025 23:03

Nein, das war mir nicht klar; sah den Protagonistin im Auto, in Zukunftsgedanken versunken, dann der Unfall (das Licht). Ich fand das Gedicht nicht überladen.

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