oder das große scheitern und
wie ein paar sätze erst später ihre volle wucht entfalten
(in einer sestine, die im letzten vers ebenfalls scheitert)
wir hatten es vielleicht besonders schwer.
du bildungsbürgersohn ich bauernkind.
und dreiundzwanzig jahre sind nicht nichts.
schau unsere schönen schlauen töchter an.
du wolltest mehr ich habe nicht gereicht.
ich war zu wenig und du warst zu viel.
von dem, was du da sagtest, hab ich viel
noch nicht begriffen, jedenfalls wie schwer
das für dich wog und auch wie weit es reicht
für mich war trennung so weit weg. (wie kind
lich ich an uns als paar geglaubt hab auch an
dein beteuern dass da wirklich nichts
passiert sei. arglos. ja. ich wusste nichts.
was dich so umtrieb. wo dein herz hinfiel
ein neuer mann. die liebe fiel dich an.
ich war dir eine last, es fiel dir schwer
mich anzusehen trotzig wie ein kind
hast du dich abgewandt. was dich erreicht
hat in dem sommer? es hat dir gereicht
begehrt zu werden plötzlich hast du nichts
mehr essen wollen, nicht mal mit den kind
ern, hast gelacht, geschlafen und hast viel
geraucht. warst voller energie und schwer
erreichbar. hast im zug die männer an
geflirtet, fremde und man sah dir an
dass sie dich wollten (das hat dir gereicht)
du hast davon erzählt, euphorisch. schwer
das auszuhalten und es konnte nichts
dich bremsen. warst schon unterwegs. schon viel
viel weiter als ich dachte. auch die kind
er waren dir egal (ich sage kind
und meine unsre großen töchter). an
den tagen schmerzen und des nachts noch viel
verstörender. zwei stunden dösen reicht
nicht, um den tag zu überstehen. nichts
was die gedanken unterbricht und schwer
die nächte. schwer und unruhig wie ein kind
das fiebert. nichts was hilft. vielleicht ein an
ruf eines freundes. wenn er dich erreicht. das ist schon viel
review von: alfred goubran
Wunderbar, traurig, berührend. Ich danke Ihnen für diesen Text.