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tausend zeichen

beitrag von: Oliver_Fahn

Schicksaal

Mit dem Reigen unserer ausdauernden Kreistänze umzingeln wir mit bedrohlichen Gebärden und einschüchternden Gesten den Anfang und das Ende, die Pole unseres Entsetzens, dem bewussten Empfinden unseres allmählichen Niedergangs durch diese blanke Zurschaustellung der Erkenntnis: 
Unsere eigene Uferlosigkeit ist lediglich vorgespiegelt. 
Jenes uns bis zum finalen Tag so undingliches Aufhören wird beizeiten sein Schlupfloch finden, sich seinen Ausgang bahnen, uns dabei an die Hand nehmen, mit uns gemeinsam verschwinden aus dem vermeintlich so hermetisch abgeriegelten Zirkel. 
Die Kettenglieder durchbrochen, ist unsere Bestimmung besiegelt. 
Die logische Vorsehung eines Menschenlebens, von der wir bis zuletzt glaubten, sie sei einzig für andere festgelegt, wird unmissverständlich greifbar. 
Der Abgesang, ein steter Kampf von Ertrinkenden, die sich nicht länger an der Oberfläche ihrer Existenz behaupten können, weil sich die Kräfte schlichtweg neigen, macht auch vor uns selbst nicht Halt ...

review von: Sophia Süßmilch

Und da sagt nochmal einer, Satire kann nichts!