beitrag von: Mbani
Hass
Wir haben nichts gemeinsam.
Du knippst abends das Licht an. Ich lösche jede Kerze.
Du klagst über zuviel Unterricht. Ich bete für mehr Bildung.
Du hast beim Militär gedient. Mich begleiten Waffen durch den Tag.
Du willst meinen Gott nicht kennen. Doch deiner ist nur mit den Reichen.
Deine Frau ist in New York gestürzt. Meine Kinder sind in Kabul verbrannt.
Wir haben nichts gemeinsam. Nichts als unseren Hass.
review von: Sibylle Berg
die haltung des textes ist unklar. soll gezeigt werden, dass hass ein mechanismus ist der einsetzt wo unwissenheit vorurteile bemüht um der lage herr zu werden, wo eine offene begegnung mit dem anderen kategorisch abgelehnt wird?
oder ist das eins zu eins gemeint? dann sind es doch aber pathetische unterstellungen, die aufteilung in arm/reich, überfluss/kargheit, glück/leid ist wieder ein fummeln mit begriffen die genau so an einer oberfläche bleiben müssen wie gut und böse. außerdem unklar, warum sie einander hassen. dem typischen westlicheweltmenschen fehlen hier die gründe zurück zu hassen.