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hitler hatte angst vor katzen

beitrag von: sabe

was

was bedeutet das wort serie für einen bösen mörder? was meint es für Sie, abseits von gebetsbüchern und gemeinschaftlichen litaneien. gibt es heute mehr poshhaftigkeit in der welt, oder scheint es uns nur so, während wir dromedare im netz suchen. sind methodisten öde und was ist für puristen die ode? ein neologismus, der pippa-po, das hormon.

review von: Sibylle Berg

fragen über fragen 
wenn ich was aus der netzklasse mitnehme, dann dass es sehr schwer scheint klare aussagen zu treffen. 
Sabine Mostegl sagt
23.11.2016 18:16
Schade (für mich), dass ausgerechnet mein Beitrag Sie zu diesem negativ anmutenden Resümee veranlasst.

Gut, es stimmt: wenn es Zweck der Übung war, „klare Aussagen“ zu tätigen, dann ist mein Text wohl das, was man gemeinhin „Themenverfehlung“ nennt. Und ich gebe zu, dass ich es nicht mit dem nötigen Ernst (oder war es Paul?) angegangen bin, sondern mehr als kurzweiliges Spiel betrachtet habe.
Ich habe Ihren einleitenden Aufgabentext herangezogen und paraphrasiert, ihn vor allem assoziativ nach Klang und Schreibweise verfremdet – einfach, weil es sich mir im ersten Moment aufgedrängt hat.
Im zweiten Moment kam es mir, dass das alles irgendwie wieder zusammenpasst und im Thema doch Sinn macht, weil das Böse (unter anderem) auch gerade in dieser Wortverdreherei und -klauberei sich äußern kann. Egal, ob im zwischenmenschlichen Alltag oder in der Tagespolitik: Worte aka Wörter, mal so oder eben so, haben Wirkung. Sie können Sachverhalte ebenso wie Ideen mit ganz wenigen Zutaten oder (Vor-)Wegnahmen, mit verändertem Klang und Kontext völlig verfälschen. Sie legen etwas nahe. Es braucht nicht viel. Für mich zeigt sich darin, wenn auch nicht DAS BÖSE an sich, so doch zumindest eine gewisse Boshaftigkeit, durchsetzt von einer Inkaufnahme des Bösen. Das Böse willfährig zuzulassen, wenn nicht herauf zu beschwören, ist nicht das das eigentlich Böse?

Das ist zumindest eine Erkenntnis (für mich). Aber das kommt vermutlich nicht heraus. Aus dem Text. Denn der hat das Böse ja nur gestreift, war selbst weder böse noch boshaft.

Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass Dichtung nicht für „klare Aussagen“ zuständig ist, dafür gibt es doch andere Textsorten. Dichtung lässt Bilder entstehen, legt manchmal Fährten und trifft vielleicht. (Nicht, dass ich das mit meinem Beispiel bewiesen hätte, aber darum geht es mir jetzt gar nicht…)

Wenn ich was aus der Netzklasse mitnehme, dann die Bestätigung dessen, was ich mir eh immer wieder mal denke, aber meistens nicht mache: trotzdem abschicken. Und dass mich auch knappe und unscharfe Kritik inspirieren kann (weiter zu reflektieren). Und dass ich gern die Kommentarfunktion nutze, um reagieren zu können. Und dass ich froh bin, dass die Zeichen (und Zeiten!) nicht beschränkt sind.

Also danke. Trotzdem.