unfassbare zahlenpoesie

beitrag von: silberlisa

Tausend Kubikmeter

Den vorgeschlagenen Kotz-Sog  
in Rage geratener Dichterinnen
find ich, ganz persönlich, zum Kotzen.


Worauf, Poetin, Poet,
willst Du Dein Augenmerk
richten?

Die Bitterkeit zelebrieren,
und die Ohnmacht?
Den Zorn nähren
und die Verzweiflung?


Du wärst nicht mehr als ein Spiegel,
wenngleich mit kunstvoll geschliffenen Rändern.
Nicht mehr als ein Brennglas,
das Löcher zu brennen vermag
in ein wissend-mitfühlendes Herz -
d a s verstärkend,
was empört und sich allem Erfassen entzieht.

Nenn mir e i n e n Frieden,
geboren aus Krieg!
Zu Neuem weist Du den Weg nicht,
rückwärts gewandt,
zornesblind, kotzend,
die Augen gehalten vom Dunkel.

Wo Aufmerksamkeit hingeht,
fließt Energie zu,
wussten schon lange
die Weisen.

Ich halt es damit:
Tausend Kubikmeter schwärzester Dunkelheit
vertreibt ein einziges Licht.

Entfalt’ Deine Schwingen, Poesie!,
ruf ich.
Wenn meine geknickt sind,
zerzaust,
und zittern im Sturm,
will ich, dass Deine mich tragen.

Nicht weniger will ich von Dir,
Schwester, als dies:
mitzufliegen mit Dir,
neues Land zu entdecken
für nach dem Taifun,
um es dann
mit meinen eigenen Flügeln
zu erreichen.