wider das glatte

beitrag von: Marlies

totstille ...


totstille  

sprachfetzen
sind auf den außenmauern
übereinander gedichtet
tränen die fenster
ins innere hilflos zu –
mit symbolen vertuscht
sind hände und füße
häutige barrikaden geworden
reden nicht mehr  

zuletzt stehe ich
auf dem forum der schweigenden
ich liege im netzbett
feuere meine wünsche hinaus
in die menschenlandschaft
mir antworten automaten
werde wohl gleich wieder
abgedichtet mit stumpfen
tabletten im lächelmund  

gehetzt sprühen wir verzweiflungs-
zeichen auf unser herz:
ritzen und ätzen satzgefüge
(verwechseln sie mit gedichten)
bis auf die knochen –
wie gern wären wir befreit zur nähe
jetzt
sprich nur ein wort [‘wo ːat]
so wird meine seele gesund    

review von: fritz ostermayer

und am ende landen wir schon wieder in einer fürbitte, im gebet. was ist nur los mit den dichterInnen, dass sie auf diesen seiten immer wieder ins sakrale lappen?

und: tropft hier nicht auch noch der alte kulturpessimismus aus den zeilen? ziemlich ratlos ... sorry ...

 

Marlies Blauth sagt
15.11.2015 20:23
immer wieder (ins Sakrale - lappen, wie süß)? stimmt doch gar nicht!