wider das glatte

beitrag von: cor_tex_t

GLATTE LEBENSREISE

Verblasst im Schatten der Jahrzehnten,
betäubt von alten Kontroversen,
dreht das Gedächtnis unvergessen
einen Tag.  

Vom Licht gefühlten Augentiefen, 
erblickten Welten das Vermissen,
entfernte Echos bahnen stiftend
Einsamkeit.  

Im Atemzug vom Wind umhangen,

in stummen Worte eingeschrieben,
kreisen Lebensinne stillend
Fragen.  

Wurzel wachsen in Gedanken,

rote Blumen malen Federn,

aus den Sternen strömen Lieder
der Schwermut. 
 

Ohne Worte fliegen Tage,

selbstlos schmücken Blätter Berge,
Menschen sterben, leise tragen 
die Liebe.
 

Am Bestimmungsort Omega

enden Trennen Hand in Hand,

trifft die Harmonie den Rand

des Leben.
 
(Cornelia Linzner, Linz, 10.09.2015)
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review von: fritz ostermayer

pardon, aber ich denke, das "glatte" im titel allein schützt nicht vor maximaler entfernung zu unserem eh sehr weiträumig gesteckten themenareal. in extremo wäre freilich alles eine irgendwie-metapher für glattes bzw. rauborstiges und also auch goethes "erlkönig" hier nicht fehl am platz.

Cornelia Linzner sagt
11.09.2015 21:05
bedanke mich, interessante Meinung!
pardon retour,. es ist lyrische Vision eines glatten Weges, (der keinesfalls glatt, sondern im Sinne Goethes „steinisch“ zw. Menschen verläuft), in ihrem Kreis eingefahren ist.