wider das glatte


review von: fritz ostermayer

es klingt schrecklich empathielos (was ich nicht sein will), aber ich frage mich, warum "schmerzenspoesie" auch im tief empfundenen leid oft nach dem klischee ihrer selbst duftet? weil unmittelbare not über die form "siegt"? oder wie nick cave einmal sagte: "wenn es mir wirklich schlecht geht, hüte ich mich davor, darüber einen song zu schreiben. für traurige lieder brauche ich einen stabilen gefühlshaushalt". ich kann diese für ihn notwendige künstlerische selbstdistanzierung zur eigenen seelenqual gut nachvollziehen. und der "blues" weiß schon, warum er sich in ein formales korsett begibt. herzlich, fritz.