beitrag von: rundecker
nachtgesicht
die täglich gewählte gewohnheit
tritt in das haus und schreibt dir vor
was du zu schreiben hast hast
schreibt dir den tod ins gesicht
draußen auf der straße
tanzt ein paar einen tango
im duftenden frühjahrsregen
lachen vom café vis-a-vis
dein nachbar die nacht
kommt zurück und hält dir nicht vor
dass du dich verschrieben hast
in heften und zwanghaften zielen
draußen auf der straße
tanzt ein paar einen tango
im duftenden frühjahrsregen
lachen vom café vis-a-vis
das traurige traut sich
die verschriebene totenmaske
herunterzureißen bis auf
dein weiches lustvolles nachtgesicht
draußen auf der straße
tanzt ein paar einen tango
im duftenden frühjahrsregen
lachen vom café vis-a-vis
review von: christiane rösinger
hallo dietmar, ganz schön düster, dein gedicht. die macht der gewohnheit, die zwanghaften ziele- ok, aber dass dann draußen auf der straße das paar ausgerechnet einen tango tanzen muss, auch noch im frühlingsregen, das ist mir doch zu klischeehaft. warum denn immer tango und immer im regen? das hat man leider schon sehr oft gelesen und gehört und auch die stelle mit dem weichen lustvollen nachtgesicht scheint mir ein wenig effekthascherisch..