beitrag von: welterusten
Kümmert mich
Kümmert mich
Was kümmert mich dein Leben nebenan,
bist mir nur fremd,
aus einem fremden Land,
hast eben noch dein Leben gerettet,
rauchst jetzt an deiner Zigarette.
Was kümmert`s mich?
Was bekümmert mich, wo deine Familie ist,
wie es ihr geht,
ob sie noch lebt?
Das mit dem Kummer,
heb` ich für mich selber auf,
steh` in der Schlange Hartz-IV.
Was kümmert mich, was die vom Leben schwafeln,
ausgeblutet- nach der Scheidung,
abgehaust- auch innerlich,
abgebrannt- vor „Tafeln“.
Am Abend liegt im Flur, ein Brief auf dem Boden,
der fremde Nachbar, gleich nebenan, schrieb ihn an mich:
„(...)...der alte Mann, über Ihnen ist verstorben,
so erklärt sich nun auch der Geruch.
Nach sechs Wochen fand man ihn heut´ morgen“...
Ich denke nur: „Was kümmert`s dich!“
review von: christiane rösinger
Ich werd nicht richtig schlau aus dem Text. Also es geht um das "Nicht- Kümmern" in unserer Gesellschaft, klar. Wir kümmern uns nicht um die Geflüchteten, um ihr Schicksal. Wir kümmern uns nicht um den Nachbarn, bis der allein in der Wohnung verwest. Der Autor, also das lyrische Ich dieser Zeilen sagt, er kümmere sich nicht, weil er selbst ausgebrannt ist, vom Schlange stehen am Jobcenter (Hartz) -vorm Schlangestehen an der Essensausgabe einer Tafel? Ausgebrannt von der Scheidung? Wenn es so verstanden werden soll, könnte man das noch ein bisschen deutlicher machen.