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jammern auf hohem niveau

beitrag von: welterusten

Brenn und Nessel Songtextversuch1

                                   //Songtextversuch1// 

Es tut mir nicht gut, das Rauchen auf der Toilette,
der Qualm, der Mief,
das, vom dem ich glaube, was ich gern hätte.

Es tut mir weh, das ich den Tisch, als Bett verstecke,
die Krümel sauge, unter Zwang.
Ich schreie, nein, ich schreie nicht,
und wenn?, dann laut und lang.

Mein Magen schmerzt, 
das Herz, das auch,
ich qualme, nein, ich qualme nicht, 
ich rauch nur, 
ich rauch.

Du wirst mir fehlen - fehlen nicht!,
wenn ich wieder denke-
werde weinen, weinen nicht!,
ich kränke nur, ich kränke.

Ich liebe- nein, ich liebe nicht,
ganz sicher deine Stimme -
ich fluche, nein, ich fluche nicht -
ich seh nur eine Spinne.

Hättest du, ach, hättest du-
die Tür nicht zugeschlagen,
ich schlage, nein- ich schlage nicht,
ich hätte dich ertragen.

Den schweren Koffer in der Hand
ich schreie, nein- ich schreie nicht,
ich bin nicht bei Verstand.

Bleibe einsam, barfuss, nass, 
werd nie die Couch verlassen, 
ich trinke nur, vergesse das,
versuch dich nicht zu hassen.

Stell doch die Tasche an die Wand,
ich will die Füsse fesseln, 
die Couch ist wie ein fremdes Land, 
ganz ohne Brenn und Nesseln.

Du wirst mir fehlen - fehlen nicht!,
wenn ich wieder denke-
werde weinen, weinen nicht!,
ich kränke nur, ich kränke.

review von: christiane rösinger

Als Songtexte könnte man sich ein Liebesjammer dazu vorstellen.
Teilweise ganz gelungene Zeilen, das rhythmisch wieder kehrende wie bei " ich fluche, nein ich fluche nicht" oder "ich schreie nein-ich schreie nicht" - das könnte man zu einer Art Refrain, einem emotionalen Höhepunkt des Textes ausarbeiten. An den schwächeren Stellen sind die Reime zu arg vorsehbar und halt ein bissel abgegriffen- Hand/Verstand, verlassen/hassen. Das ist halt die große Kunst der kleinen Form- da auch noch unvorhergesehene Reime zu finden...Aber da ist Potential!