beitrag von: heidihu
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mein liebster tweet: https://twitter.com/sternenstaub_ne/status/1201229595384655875
Rohrschachtests für Schmetterlinge
Die figurative Ausdrucksweise wie sie in der orientalischen Kunst vorherrscht trifft hier auf den nackten Text im digitalen Raum als Medium. Keine Platz für Schnörkel. Und so schafft sie es diese Ornamente in die Beziehugn der Worte zu setzen.
review von: martin fritz
vielen dank für den hinweis auf diesen twitter-account und den tweet.
leider kenne ich mich in "orientalischen" (das müsste vermutlich auch noch enger eingegrenzt werden) kunst-, ornament- und poesietraditionen kaum aus, diesen aspekt kann ich also weniger gut beurteilen. ich teile aber den eindruck, dass hier mit sehr reduzierten (text-)mitteln doch interessantes passiert. gerade die maximale reduktion scheint mir den reiz der tweets auszumachen: wie weit lässt es sich noch eindampfen, so dass dennoch noch ein poetischer moment übrig bleibt? und gerade "rohrschachtest für schmetterlinge" ist schon sehr angenehm verschachtelt, wie schon allein durch die präposition ein raum von mehrdeutigkeiten aufgespannt wird, in dem dann assoziationen wuchern können: ich musste gleich an die zum gemeinplatz gewordene überlegung denken, wie sich unterscheiden ließe, ob ein schmetterling träume ein mensch zu sein oder umgekehrt. und faszinierend am account @sternenstaub_ne ist dann die extrem hohe frequenz, in der diese reduzierten und so extrem dichten tweets erscheinen. und wie die tweets dann in der reihe sich gegenseitig zu einander verhalten und sich dabei jeweils nochmals neu deuten.
jedenfalls ist dies eindeutig noch einmal eine ganz andere herangehensweise als die anderen beiträge hier bisher und ich wäre sehr gespannt, ob sich diese methode - ohne sie eins zu eins zu kopieren - verwenden ließe um eigene kleine poesie-momente auf twitter zu schaffen.