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lyrik – eine sprache der auszehrung?

beitrag von: Rabenstein

Königin sein

Will Königin sein
der Hallux verdirbt mir das Seelenheil nicht
und Mutters Demenz bringt meinem Hirn
das Schrumpfen nicht bei
einsaugen werd' ich 
Mutters Windelgeruch
doch Ausatmen will ich erhobenen Hauptes 

Will Königin sein
und nicht von verlorenen Zellen verstoßenes Kind
meine Falten werfe ich nicht in die
Waagschale Mutters verwässerter Augen
ich schneide ihr Haar doch ich berühre sie nicht
und während ich ihr die Tage wie eine
wärmende Zelle ausbreite
will ich bloß eines:
Königin sein
  

review von: Sophie Reyer

Der Text funktioniert ganz wunderbar! allerdings fehlt mir ein wenig die "Auszehrung" - vielleicht kann man ihn durch Umbrüche, Leerzeilen et cetera ein wenig fragmentieren?