beitrag von: Voila
Duad ma echt lad, H. C. !
I waaß es eh, H. C., dei‘ Leibspeis‘ woa ka Wiener.*
Erdäpfigulasch, des woa dei‘ Spezialität.
Do leider passt ‘s Rezept in kan Alexandriner.
Echt bleed fia deine Fans. Nia wer'ns erfoahn, wia‘s geht.
*Zur Vorsicht: Hier ist das Schnitzel gemeint.
review von: ondřej cikán
Also, ich habe natürlich zuerst dieses Gedicht gelesen, und erst dann Ihr darauf folgendes, vollständiges Rezept, das besonders gelungen ist. Die „Reviews“ habe ich halt in umgekehrter Reihenfolge geschrieben, weil ich vom Rezept so begeistert war. Aber schon als ich dieses Gedicht hier gelesen habe, kam Freude in mir auf. Jeder weiß, dass Artmann ein Spezialist für Erdapfelgulasch war (warum auch immer, aber ja, es hat halt was, vor allem in Alexandrinern).
„I waaß es eh, H. C.“ ist schon mal prächtig!!
Kleiner Korrekturvorschlag:
Metrisch irritierend ist Vers 2, weil die Zäsur nach „des“ (also eine Silbe nach dem Beistrich, der im Vers zuvor die Zäsur markiert) kommt und „Spezialität“ metrisch uneindeutig ist („ia“ als 2 oder als 1 Silbe?). Natürlich kommt man drauf, wie es richtig gelesen werden soll, aber man könnte dem Leser ein bisschen helfen:
„Erdäpfigulasch woa dei Spezialität“, wäre metrisch vielleicht klarer.
Aber: Das ist Geschmackssache. Ihre Version ist in Ordnung!
Wie schon zum folgenden Gedicht gesagt: Ich würde unbedingt die Apostrophe vereinheitlichen, d.h. sie eigentlich großteils rausschmeißen. Siehe dort.
Alles Liebe,
Sie haben mir doppelt Freude gemacht,
OC.
danke für den erbaulichen Kommentar.
Das mit den Apostrophen werde ich mir zu Herzen nehmen. Bei "Spezialität" hatte ich die gleichen Gedankengang wie Sie. Aber ich glaube, im Dialekt spricht man es nur viersilbig aus.