beitrag von: samya
mein dein.
erinnern. erinnern? erinnern!
ich geh den hügel rauf.
will dir die platenigl zeigen.
sie gelben das grün ein.
vom gestern ins heute.
das wasser feuchtet die nächte.
der berg fliesst.
vergessen! vergessen. vergessen?
frei ist mein denken.
immer noch singe ich.
wer sagt mir
schweige? schweige! schweige.
review von: ondřej cikán
Die Platenigln, die das Grün eingelben, sind auf jeden Fall großartig! „das wasser feuchtet die nächte / der berg fließt“ ist auch sehr sehr fein.
Die dritte Strophe enthält jedenfalls Phrasen: „frei ist mein denken. / immer noch singe ich.“ Das sind Sätze, die schon etwas abgegriffen wirken – und Abgegriffenes, zu oft Wiederholtes, wirkt irgendwann leer – besonders, wenn es zu Pathos tendiert.
„ich geh den hügel rauf“ stört mich irgendwie aus mehreren Gründen: Muss es „rauf“ sein statt „hinauf“? Soll das Gorman zitieren?
Das Spiel mit den Satzzeichen in unterschiedlicher Reihenfolge ist natürlich reizvoll.
Alles Liebe,
OC.
danke für den/ das review.
zur dritten strophe und den phrasen
'frei ist mein denken. / immer noch singe ich.'
ich war nicht sicher und bin es immer noch nicht, ob das besser wäre
'im freien denke ich./ und schreie und schreie.'
oder
'das freie denkt mich im tonlosen. ich schreie.'
gorman gefällt mir immer noch nicht wirklich. ich hab bis jetzt keinen zugang zu ihr gefunden. weder im amerikanischen noch in der deutschen übersetzung. in der eigentlich schon gar nicht.
'ich geh den hügel rauf.'
innsbruck liegt zwischen dem südlichen mittelgebirge und der nordkette. da geht es gleichmal irgendwo 'aufi'. diesmal wollte ich eben nicht dialekt schreiben. 'rauf' erschien mir ein zwischending zwischen 'aufi' und 'hinauf'. es passt mir immer noch am besten. aber ich denke noch weiter darüber nach.
schönen tag.
samya