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geheimnachrichten an h.c. artmann

beitrag von: wdoubleyou

ein bisschen brauch ich noch - der poet is always in the sun patches together a moon in his rum

wort there is a war between ich muss eine ganze weile bei 
fisch und schildkrott gewesen sein und war denkt unser h
oder kriegsmann there is a war between the mind and 

voice and will nach der stunde blicken wird nicht zu 

lange gedauert haben und er greift auch ein zweites

mal aber die guldin uhr is weg war there is a war und ver
muss bei fischen und 
epilog: Apoll / ich danke dir mit einem ohnhybris m_und

was war mein schafrisch carmen gabst du ihm nicht von 
deinem rosen saltz haltzich so perhaps doch noch eine
hunderjährige stund

review von: ondřej cikán

Schön eigentlich, besonders die Artmann-Zitate sind natürlich schön. Freilich erlaubt das Spiel mit dem Englischen Mehrdeutigkeiten wie „war–war“, das hat was. Und z.B. „is always in the sun patches together a moon in his rum“ ist witklich sehr sehr schön.

Man muss nur aufpassen, dass man nicht in den Verdacht gerät, durch den Wohlklang des Englischen ein gewisses „Nichts“ zu überdecken. 

Bei Wendungen wie „is weg war there is a war und ver“ könnte man aufpassen, ob man nicht unabsichtlich suggeriert, dass es einem eigentlich egal ist, was bei dem ganzen herauskömmt.

Alles Liebe, OC.
Walter Aigner sagt
30.06.2021 22:41
Lieber OC,

Danke erneut. Greife Ihre Hinweise dankend auf und schreib sie mir hinter die Ohren. "ein bisschen brauch ich noch" war war war einerseits objet trouvé aus Ihrem Kommentar heute vormittag und - welch coincidence - eine titelzeile zu meiner Lesung der letzten Seite in H.C. Artmann: Von einem Husaren, der seine guldine Uhr in einem Teich oder einem Weiher verloren, sie aber nachero nicht wiedergefunden hat: illustriert und gedruckt von Christian Thanhäuser c1990 Otto Müller Verlag, Salzburg.
ein bisschen brauch ich noch ist auch Programm warum ich dankbar hier an dieser Onlineveranstaltung teilnehme. und ein bisschen brauch ich noch war auch Kriegsmotto (war) zu jedem meiner Texte - ...

„is weg war there is a war und ver“ könnte man aufpassen, ob man nicht unabsichtlich suggeriert, dass es einem eigentlich egal ist, was bei dem ganzen herauskömmt. - danke auch hiefür. ist mir nicht eigentlich egal - aber ich bin hier kommunikationspessimistischer als Sie? - ich glaub ich hab keine Kontrolle darüber wie das herauskömmt. Besonders wo praktisch kaum mehr jemand so [wohlwollend und exakt] liest wie Sie. Wenn Blasenleser_Innen nur noch das lesen, was sie beschäftigt
Das Spiel mit dem Englischen war-war geht für mich weit darüber hinaus. Eine schriftliche Formulierung dieses meines Weltverständnisses ist zwischen den Sprachen (Heinz Wisman) Penser entre les langues Heinz Wismann / Albin Michel. oder Sagen, was die Zeit ist Rudolph, Enno,Wismann, Heinz oder La lecture insistante : Autour de Jean Bollack König, Christoph,Colloque de Cerisy,Wismann, Heinz

und „is always in the sun patches together a moon in his rum“ ist geschtolen und montiert (Bachtin, Michail M. / Rainer Grübel (Hg.): Die Ästhetik des Wortes. [dem Gegensatz von offizieller und inoffizieller Lachkultur; der von Bachtin zugeschriebenen emanzipatorischen Funktion von Volkssprache / Dialekt])

Wallace Stevens:
Notes
toward a supreme fiction

soldier there is a war between the mind
and sky between thought and day and night it is
for that the poet is always in the sun

patches together a moon in his room
to his Virgilian cadences up down
up down it is a war that never ends

ist die letzte Seite bei Stevens und er hat sich da ungefähr ein Jahrzehnt bis 1942 mit Vico und der Rolle von Dichtung, Realität, Denken ...
und Stevens schreibt in einem Brief '"it" is the poem'
Danke nochmals und Alles Liebe, wdoubleyou