beitrag von: tkrippner
Regen
Rissig- welkes Laub am Boden
Vom Dauerregen vollgesogen
Vor spiegelnd blinden Fenstern
Silhouetten gleich Gespenstern
Wo sich fest eingepackte Menschen stoßen
Vogelwolken die vom Sturm zerstoben
Ist der graue Himmel wie ein schweres Tuch
Ungereinigt von der Atmosphäre Fluch
Klingeltöne schallen grell
Flirrende Stimmen schneiden hell
Reden, reden im Gerenne
Fegen Worte aus der Tenne
Geschminkter Glanz in fremden Mienen
Fassaden mit Leuchtreklame dienen
Reiz der Belustigung, Reiz der Befriedigung
Rettung in seeliger Zerstreuung
Sieh eine Sperlingsfeder!
Durch die Regengitter schweben
Unerreichbar tänzeln drehen
Beschwingt überwindend schon
Die Mauern meiner Interpretation
review von: andreas spechtl
ich finde das ist ein sehr dichter text, mit vielen großen bildern. ich lese ihn aber eher als gedicht, als etwas das man laut vorsagen muss, gesungen kann ich mir ihn schlechter vorstellen. für mich bräuchte es da manchmal etwas mehr lücken in den bildern, um der musik platz zu geben.