beitrag von: samya
h e i l b a r. i r g e n d w a n n. e h e r n e i n. e v e n t u e l l.
1997 blut im hirn. ausgetreten. eins.
2007 blut im hirn. ausgetreten. zwei.
2009 blut im hirn. ausgetreten. drei.
spuren hinterlassen.
nicht wirklich zu sehen.
mensch lebt. auch damit.
er sieht. versteht. für sich.
er hört. versteht. für sich.
er schmeckt. versteht. für sich.
er riecht. versteht. für sich.
er spürt. versteht. für sich.
durch die tage lässt es sich gehen. mehr oder weniger.
wahrnehmen und denken und sprechen und lesen und schreiben und reden. geht. irgendwie verwirrt. dreht sich in sich.
manchmal singt er. mittendrin. allein.
am morgen. am mittag. am abend.
für alles mögliche oder dagegen.
medikamente.
die tägliche primzahl aus zweien
längst überschritten.
wie heisst dieses blut?
das nicht da ist, wo es sein soll.
das das leben stört, wo es nicht sein darf.
aushalten. alles bricht.
draussen herbstet es.
der geblutete mensch weiss.
lacht leise in sich hinein.
links aussen. die wand. stark verdickt.
nur das herz bricht nicht.
es steht einfach still.
review von: Raphaela Edelbauer
Dein Text ist sehr verschieden von den anderen. Er strahlt etwas sehr Ernstes aus, und ist in seiner Satzstruktur sehr elliptisch und unterbrochen. Das passt sehr gut zueinander, weil er eben nicht verspielt ist, sondern die Unterbrechungen des Lebens (und doch auch das Repetitive) durch die Krankheit irgendwie auch dadurch rauskommen. Sehr atmosphärisch!