beitrag von: claudia_katalepsia
Disturbationsintoleranz
Disturbationsintoleranzen treten im Verlauf der ontogenetischen Entwicklung mit zunehmender Akkumulation parasitärer Externa auf, wobei diese sowohl ortsungebundener (Familie, Haustiere, Freunde, Auto), als auch ortsgebundener (Garten, Pool, Haus) Natur sein können.
Verlauf nicht linear. Zunächst Latenzphase während exponentiell steigender Disturbation, Intoleranz exogen noch nicht visibel. Ausbruch der akuten Phase meist heftig, begleitet von physischen Erscheinungen wie Weinen, Schreien, Schlagen. Nach initialer hypertonischer Phase physische Relaxation ohne Entlastung der psychischen Energie. Im weiteren Verlauf ondulierend bei kontinuierlicher Senkung der Schwelle.
Behandlung bislang: Adaptation der Betroffenen (Listen, Zeitpläne, Multitasking), ohne merkliche Ergebnisse. Neuere Ansätze setzen nicht auf Elimination der Intoleranz, sondern auf erhöhte Distanz zur Disturbanz, im Sinne des „Alle raus, Türe zu“-Ansatzes, der bereits von Woolf V. 1928 erstmals beschrieben wurde.
review von: Raphaela Edelbauer
Hier musste ich etwas grübeln, was eigentlich geschildert wird (was nichts Schlechtes ist!). Das Wort Intoleranz weist auf Nahrungs- oder gesellschaftliche Toleranz, beides scheint aber nicht wirklich gemeint zu sein. Hm - vielleicht bin ich aber schon betriebsblind. Dafür fand ich den Tonfall und den medizinischen Impetus extrem glaubwürdig!