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fieberträume

beitrag von: SofieMorin

5. (das auch 7. sein könnte, dafür aber nicht früh genug aufgestanden ist) Geisteskrankheiten

Will schreiben von Krankheiten des Geistes, wie um sie zu bannen. Und weiß doch herzlich wenig von ihrer Beschaffenheit. Die Textur des Krankhaften lässt sich in keinem Tapetenmuster zusammenfassen. (Und doch bilden manche es erschütternd genau ab.) Es geht und geht um normale und andere Zustände. Und nie lässt sich genau sagen, was ein Geist ist, schon gar nicht ein normaler. Es herrscht Friedlosigkeit zwischen dem Anspruch an Wirklichkeit und den Beschränkungen ihrer Deutung. Befindlichkeiten stehen hoch im Kurs. Gemüthskrankheiten, hieß es früher, und das h war irgendwie wichtig, glaube ich. Ließ uns Abhandlungen darüber verfassen, wozu Fersen taugen, oder diese feine Linie beschreiben, die verläuft zwischen Schilddrüse und Schuld. Die Deutungshoheit bleibt ein theures Gut. Dann und wann waren wir von Sinnen und sind es noch. Und haben wir nicht alle kürzlich viel gelernt über die Gefahr, die von asymptomatischen Personen ausgeht? 

review von: Raphaela Edelbauer

Ich würde hier etwas an den vergangenen Kommentar mit der Kohärenz anknüpfen. Konntest du damit was anfangen? Ich verstehe, dass du den Effekt des "nicht genau wissens was" bei der*dem Leser*in hervorrufen willst, aber das geht besser durch Struktur und Klarheit bei den Metaphern. Man muss absurderweise den Umweg der Präzision nehmen, wenn man das Diffuse ansteuern will.