beitrag von: SilkeScheffel
von Spinnen und Brummern (überarbeitet)
alles vernetzt
mit klebrigen Fäden
und elastischen Schnüren
unbemerkt in glitzernder Falle
hängen geblieben
die dicken Brummer
vor der Wand
und in den Ecken
die sich mit übergroßem Egoismus
nicht verstecken wollten
um jeden noch so kleinen
Tropfen Vorteil in sich aufzunehmen
reckten sie den schillernden Hinterleib
glatt poliert von kurzen Beinen
vor und hinter unseren Scheiben
liefen Spuren die nicht sichtbar sind
angelockt von Düften und Gestank
umkreisten sie ganz selbstverliebt nur das
was schnell Befriedigung versprach
vermeintlicher Genuss die sorglose Hingabe
befriedigt uns nun selbst
der Blick darauf
sie längst geführt zu sehen
am Spinnengarn
wo sie ausgelassen tanzen dürfen
bis der Appetit sie aussortiert
review von: martin fritz
ja, das ist doch jetzt wirklich nochmal klarer geworden - und ich finde nicht, dass in dem fall die klarheit zu lasten der spannung geht oder alles zu sehr ausbuchstabiert wird (die gefahr gibt es ja auch immer). und für mich passt jetzt auch die geschwindigkeit im schlussteil sehr gut, mir fällt jetzt tatsächlich nichts mehr zu bekritteln ein. und mir fällt jetzt erst das offensichtliche auf, dass der text ganz ohne menschliche tiere auskommt - wie schön eigentlich!