beitrag von: jhruebel
verleihe uns hügel
du
arbeiter
des untergrunds
sanfter rebell, schwimmer
im dunkeln mit schimmerndem pelz
grenz-
gänger zwischen
tag und nacht, verschüttest
die
eingänge
zu deinem erdreich
mit lawinen aus schwarz
un-
bemerkt
spuckt der kleine
vulkan humus, krume,
mutterboden, atolle im meer von grün
du
befreist
die kapillare
der wiese damit
sie wieder luft kriegt
des
rasens
tiefenpsychologe
schaufelst nach oben
was im verborgenen gärt
und
modert,
hinterlässt uns
ein stenogramm
deiner vergangenheit
deine gegenwart bleibt
uns außerirdischen verborgen.
review von: martin fritz
konkrete poesie, aber nicht nur (und: nicht, dass das nicht auch schon reichen würde)! das ist eines meiner bisher liebsten beispiele aus dem ganzen kurs, wie die dezentrierung der menschlichen perspektive mit ganz einfach mitteln ganz erstaunliche effekte erzielen kann. dass wir am ende "außerirdische" sind, ist aus der maulwurfsperspektive so zwingend, wie es aus der menschenperspektive eine wichtige und neue einsicht ist. auch dem übrigen lob des maulwurfs, das der text entwickelt, kann ich nur zustimmen (endlich jemand, was auch einsieht, dass es schwimmen ist, was diese tiere tun!). und wie jeder scherhaufen sein eigenes wortfeld beackert! ich bin leider ratlos, was ich hier noch zur verbesserung raten könnte. nur mehr hügel, die wünschte ich mir, wenn ich mir was wünschen dürfte.
wäre der text ein oktopuss, wäre er eine mexikanischer vieraugenkrake.