beitrag von: chzureich
Immer is was
Zärtliche Moskitos, sie schmiegen sich an, liebkosen, statt zu stechen unsere Haut mit ihren Rüsseln, säuseln währenddessen sanfte Hitsongs der Saison. Auch wieder nicht recht.
schule für dichtung
vienna poetry school
Zärtliche Moskitos, sie schmiegen sich an, liebkosen, statt zu stechen unsere Haut mit ihren Rüsseln, säuseln währenddessen sanfte Hitsongs der Saison. Auch wieder nicht recht.
ich glaube, das ist irgendwie ein paralleltext zu "s o m m e r a b e n d.", und irgendwie auch nicht. klar, es sind beides sehr konzentrierte texte, beide über stechende insekten. doch während ersterer text ja fragen nach bewertungen maximal aufwirft, indem er sie ausspart, geht dieser den umgekehrten weg über das gedankenexperiment, was wäre, wenn es genau anders wäre, als es eben (angeblich halt) ist. das schätze ich grundsätzlich auch sehr, und die pointe ist für mich verblüffend: dass es dann auch wieder nicht recht wäre. ich glaube, ich könnte mich an die sommerhits der moskitos schon gewöhnen. aber das bin vielleicht nur ich. wäre "Immer is was" ein oktopuss, wäre es ein octopus humilis.
ok, das kenne ich selber nicht, daran liegt es wohl.
ach, jetzt kann ich moskitos nie mehr anders als zärtlich denken, romantische vampire, wer liebt sie nicht?
Ich bin auch ganz dafür, was für Szenen mir diese beiden Sätze (sind das wirklich nur 2?) suggerieren. Das Trotzige ist so herrlich verpackt. Und "verblüffend" ein sehr treffendes Wort dafür.
ich stell diese antimoskitos mir vor wie ein kleinkind, was ständig sich an an einen ranschmiegt und etwa haarsträhnen aufdröselt oder an wimpern spielt, also der der mutter, also lästig wird in der nähe. alles schon erlebt.