beitrag von: JoernB
Welches Tier, wenn nicht du, verdient meine Kritik!
Welches Tier, wenn nicht du, verdient meine Kritik! Aus dem geringsten Anlass verfolgst du mich. Nicht wie der Straßenköter in Wadenhöhe, dass ich dich mit Tritten verscheuchen könnte. Nein, du lebst eine Handbreit entfernt von meinen Schultern im Wind der Haare, im Atem der Brust. Niemand hat dich je gesehen. Auch bellst du nicht, keiner dreht sich nach dir um, mein Freund Harvey. Einmal, vielleicht zweimal sind wir uns begegnet, das gibt dir nicht das Recht, mich zu belästigen! Was ist dein Ziel? Willst du mich mit Tingeltangel quälen? Oder bist du bloß auf der Suche nach einem Wirt? Du brauchst mich wohl für deine eigene banale Existenz.
Verschwinde Wurm!
review von: martin fritz
eine schöne und wichtige ergänzung ist es, die dieser text dem themenspektrum der klasse hinzugfügt, die unsichtbaren geister und kobolde, die fiktiven tiere (wenn es denn tiere sind - aber was sonst sollten sie sein). ich stimme zu: auch sie verdienen unsere kritik (wobei wir das thema etwas "verdienen" vs. "zustehen" auch schon hatten), auch wenn sie harsch ist wie diese an dem plagegeist, für den - auch das gut beobachtet - gilt, was für alle tiere wechselseitig gilt: sie sind aufeinander existenziell angewiesen, der vielleicht sogar noch mehr als andere. auf die gefahr hin mich zu wiederholen: wenn ich mir von dem text noch eines wünschte, dann nur mehr davon, was schon da ist.
wäre der text ein oktopuss, wäre er ein octopus gorgonus.