beitrag von: meggy
das geht auf keine kuhhaut
Gestern habe ich mir gedacht, was für ein schweres Leben diese Frau doch gehabt hat. Heute würde ich sie fragen – damals war ich ein Kind. Heute würde ich mich zu ihr setzen. Und sie anlächeln. Das hat sie wohl selten erlebt, dass sie jemand angelächelt hat. Komisch, dass ich so alt werden muss, um das zu erkennen. Erst wenn wir die Erinnerungen ausrollen wie einen Teppich – berühren sie uns, wenn wir sie herauslösen, wie eine reife Frucht. Erinnerungen werden wie flächige Halligen, Leuchttürme, wenn wir im eigenen Leben angekommen sind...
Ich hatte den Eindruck, er konnte es nicht über die Lippen bringen, den Krieg.
Nur, dass sie im Krieg nicht schlachten durften. Und es trotzdem taten, aus Hunger, bei Nacht, mit einer Kerze. Das erzählte die Oma. Und dass ihre Familie nie hungern musste. Es gab ja auch ein Backhaus, wo die Brotlaibe in hellem Teig auf einer Holzbohle durch das Dorf auf einer Schubkarre hin balanciert wurden. An den Backtagen musste man sich anstellen, bis man sein Brot in den Ofen oder Feuerstelle, mit Holz beheizt, schieben durfte.
Und dass man einen ganzen Sack voller Geldscheine brauchte, um beim Bäcker ein Brot zu kaufen, das hat mir mein Vater erzählt...
review von: ferdinand schmalz
Man könnte den Zext natürlich auch als Monolog lesen. Trotzdem bleibt er wenn auch aus der Ich Perspektive sehr prosaisch erzählend. In dem Kurs widmen wir uns eher dem Mikrodrama und dem Kurzdialog. Versuch dich mal ob du den Text theatraler kriegst. Also weg von einer Nacherzählung von diesen sehr Eindrücklichen Erinnerungen hin zu aktuellen Situationen, und gesprochenem Dialog.