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sie hat gesagt, dass er gesagt hat, dass sie gesagt hätte ...

beitrag von: trivialpoet

wäus woahr is

Naa, i waaß net

Aba, woas werst a scho wissan wolln?

Wissant Sie woas?

Na schauns

Die Kinda, wo sich an dea Stroßn picken. In Deitschlond is grad eine gschdorm deswegn

Nou grean hinta da Oan 

Es hod Zeiten gem, do hädds so woas net gem, naa, obwohl do ois schrecklich gwen is. 

Naa i waas net

Wia wolln die wissn woas woahr is, wenn doch kaner woas was woahr is. Is doch a Anmaßung
Nou grean hinta da Oan. 

Bis jetzt is noch imma Moang woarn, alle Dog. 

So ises an werds a bleiban.

Warum sie des mochen? 
Naa, i waaß net

Vielleicht weils Zeit hobm, vielleicht a net. Naa, i waaß net

Bis jetzt is noch imma Moang woarn, alle Dog

Naa, i waaß net, naa.

Aba, woas werst scho wissan wolln?

Kana woas was, weil nix wissan kannst. Des wissan die eh a net. 
Weus sie noch z’jung san

Am Aunfaung manst imma, du kanndast woas wissan 

Bis dann wast, dass nix wast. Irgendwonn

Naa, i waaß net

review von: ferdinand schmalz

Man fragt sich, wenn man die beiden so reden hört, wer da eigentlich festklebt. Im Sprachduktus denkt man natürlich gleich an zwei sehr alte Typen, die schon nicht mehr alles ganz gut zusammen kriegen. Die beiden Figuren sind kaum voneinander zu unterscheiden, die Repliken könnten auch austauschbar sein, das macht so ein bissl ein Gefühl von die Reden eh ständig miteinander, hören sich aber gar nicht mehr richtig zu. In dem direkten tagesaktuellen Bezug und den stark karikierten Figuren liegt halt auch die Gefahr, dass es eher zum Kabarett oder gespielten Politwitz wird. Ich würde mir überlegen, wo die Figuren nochmal einen Bruch kriegen, wo das Überzeichnete etwas anderes durchscheinen lässt. Oder wie man diese Ausstellung der Karikatur so übertreiben kann, dass sie dadurch auch nochmal gebrochen wird.
Michael Köhler sagt
24.11.2022 12:13
Vielen Dank für die Rückmeldung.
Nun, vielleicht kommt es nicht adäquat rüber, aber im Grunde handelt es sich hier um einen Monolog in Endlosschleife.
Der Bruch soll dabei in der Person selbst liegen, die sich quasi selbst widerspricht und ad ab absurdum führt. Es ist eine Melange aus Unsicherheit und Borniertheit. Das Strecken der eigenen Waffen gegenüber der Komplexität des Themas. Das Kleben an den eigenen Defiziten ist in der Tat intendiert.

Schade, wenn das „Programm“ so nicht eingelöst werden konnte ...