beitrag von: samya
im katholischen gemeindezentrum. nach dem vorösterlichen frauenyoga.
'was hat sie denn gemacht?'
'gewehrt hat sie sich gegen die dummen sprüche von der lotte.'
'aufgeregt hat sie sich.'
'ihr meinung hat sie gesagt.'
'überhaupt nichts hat sie gemacht.'
'eigentlich ist sie ja ganz nett.'
'nett? vergiss es.'
"mir war sie von anfang an unsympathisch.'
'nein. unsympathischist sie nicht. vielleicht a bisserl überheblich.'
'nein. nein. sie ist einfach zu gscheit für euch und zu schnell.'
'und jetzt? liegt sie da.'
'atmet sie noch?'
'glaub schon. unkraut vertirbt nicht.'
'ja. und ein schlechter mensch stirbt nicht.'
'wenn sie wieder aufsteht, dann grenz ma sie so richtig aus. nutzt's nix. schad's nix.'
'die steht nicht mehr auf.'
'nicht schad drum.'
review von: ferdinand schmalz
Ich finde so Turnkreise ja ein spannendes Setting mit extrem komischem Potenzial, diese ganze Piefigkeit der kleinbürgerliche mief, die heuchlerische Moral. Trotzdem muss man glaub ich aufpassen, dass man nicht den eigenen Vorurteilen aufsitzt. Wie kann man den Gängen Vorstellungen und Allgemeinplätzen die auftauchen wenn man an solche Gruppen denkt, noch eine andere Seite entgegensetzen. Damit es auch etwas unvorhersehbarer wird. Was unterscheidet diese frauenyogagruppe, was ist das Alleinstellungsmerkmal? Wie kann man dem ganzen noch ein bissl einen anderen Dreh geben?