beitrag von: alterlaa
Familie I
Frag deinen Vater, ober er uns begleitet.
Papa begleitest du uns?
Sag deiner Mutter, ich weiß noch nicht.
Papa weiß noch nicht.
Frag deinen Vater, wovon das abhängt.
Papa wovon hängt es ab?
Ich warte auf einen Download.
Papa sagt, er wartet auf einen Download.
Einen Download. Gehts noch?
Papa, sie fragt, obs noch geht.
Deine Mutter soll sich nicht aufspielen! Sie hat sich selbst einiges geleistet und kann froh sein, wenn ich vergessen habe, wie sie sich aufgeführt hat!
Wie hat Mama sich aufgeführt?
Das geht dich nichts an. Sag ihr nur, was ich gesagt habe.
Mama, er sagt, du kannst froh sein, dass er vergessen hat, wie du dich aufgeführt hast.
Das hat dein Vater gesagt? Sag ihm, er kann lange warten, bis ich wieder mit ihm rede!
Du kannst lange warten, bis Mama wieder mit dir redet.
Dann sag ihr, sie kann mich kreuzweise.
Mama, er sagt, du kannst ihn kreuzweise. Könnt ihr einander das bitte selbst sagen?
Das kann ich nicht! Ich rede nicht mit ihm!
Aber ich muss aufs Klo!
Du bleibst! Setz dich wieder!
Könnt ihr bitte wieder miteinander reden, ihr sitzt doch am selben Tisch!
Nein! Sag deinem Vater…
Ich muss aber!
Dann kriegst du eben eine Windel. Bleib sitzen und sag ihm, dass ich nie wieder mit ihm rede!
Sie redet nie wieder dir.
Das ist mir recht.
Fein. Kann ich jetzt gehen?
review von: ferdinand schmalz
Dieser Dialog über Bande funktioniert gut. Man kriegt schnell ein Bild von dieser Familie die grad ein bissl zerkracht ist. Das liest sich sehr flüßig. Ein bissl stellt sich die Frage wo du damit hinwillst. Was willst du erzählen. Die Dramaturgie ebbt so ein bisschen aus. Müsste sich nicht noch irgendetwas drehen in dem Verhältnis zwischen ihnen? Oder wie könnte man diese Art der Kommunikation gegen Ende hin noch mehr auf die Spitze treiben? Vielleicht kriegt es dann etwas poetisches, wenn man immer knapper wird in den Repliken und dazu die Wiederholungen.