beitrag von: groegerr
Aischylos
Der lunare Sternegucker hatte nicht damit gerechnet. Genauso wenig wie ich. Als ich die Schildkröte fallen ließ, erwartete ich den Widerstand eines in den Nachthimmel ragenden Felsens. Fehlanzeige. Es knackte zwar unter mir, doch was da knackte, war kein knackender Schildkrötenpanzer, sondern ein knackender Sterneguckerschädel. Rote Sterneguckerfrüchte spritzten in einem sprudelnden Schwall durch den Wald. Ich konnte es mit meinen Adleraugen sehen. Gierig stürzte ich hinab, hackte stoisch die verteilte Zellmasse klein, pickte berauscht in den Hirnfetzen herum. Ein wahrlich lukullischer Genuss. Ein paar Meter weiter zappelte die Schildkröte hilflos auf dem Rücken und schaute verwirrt zu mir herüber. Panzertierfleisch hin, Sterneguckerkopfbrei her. In der Not frisst der Adler Fliegen, erinnerte ich mich der alten Vogelweisheit. Ich guckte zu den Sternen empor und dankte den Göttern.
review von: rebekka kricheldorf
eine schöne idee, die legende vom absurden tod des aischylos als splatter zu erzählen. allerdings braucht man ein gewisses bildungswissen, um der gory story folgen zu können.