beitrag von: jhruebel
starre
alle denken immer da ist dann das licht am ende des tunnels und dann ist schluss. manche denken natürlich auch an himmel oder da kommt dann das teufelchen mit dem spieß und gabelt die seele auf, wenn man zu viel mit der jungen kollegin gevögelt hat.
aber es ist alles viel schlimmer. man gibt den löffel ab und die denken: keine gehirnströme mehr, also können wir jetzt tacheles reden und laken drüber. aber so schnell ist das nicht aus. da sind die ganzen zellen noch am arbeiten, so wie ja auch die haare noch wachsen. nicht mehr koordiniert. klar. aber man schaut trotzdem immer noch da raus aus diesen augen. in die eine verdammte richtung in die man zuletzt geguckt hat. man kann die unseligen augen nicht mehr bewegen. ist ihnen schon mal aufgefallen, wie hässlich eine krankenhausdecke ist? wenn einem wenigstens jemand noch was schönes zeigen würde. oder erzählen. oder noch ein bisschen den kopf auf die brust legen und ein bisschen still weinen würde.
review von: rebekka kricheldorf
gar nicht mal so lustig! eher ein wenig gruselig-tragisch. habe mich beim lesen gefragt, wie viele wohl tatsächlich noch an das "teufelchen" glauben (wahrscheinlich viel zu viele...) etwas irritiert war ich von der "krankenhausdecke". war über das gesicht nicht schon das "laken drüber"? so oder so: beides nicht nett. der schluss ist richtig traurig.