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all that jazz

beitrag von: beatemayrk

nachts am hannovermarkt

die schritte einer dicken frau hallen durch den verwaisten markt. sie schleift einen vollgestopften müllsack von einem stand zum nächsten, bis sie stolpert.
„gurkensuppe! hupf in gatsch!“ sagt sie leise.
eine ratte läuft eilig von tür zu tür, die frau schaut ihr hinterher.
„STOP!“, schreit sie jetzt, „STOPP!! DU ATOM, DU SCHIACHES!!!“
ihr müllsack verheddert sich im gestänge eines obststands und bleibt stecken.
„eh wuascht!“, murmelt sie, setzt sich auf eine umgedrehte kiste und schaut nach oben.
„des host dir jo wieda guat ausdacht … du do oben, DU …“
für das nächste wort nimmt sie anlauf wie ein hammerwerfer, bis sie aus leibeskräften brüllt:
„DU SCHEISSKERL !!!“
niemand antwortet.
von irgendwo hört man die sirene eines polizeiautos.
in einem oberen stockwerk öffnet sich ein fenster, und jemand schreit: „IS JETZT ENDLI A RUA DO UNTEN ???“
Sie ruft zurück: „EH WUASCHT!! MIA SAN OLLE NUA MOLEKÜLE … OIS IS WUASCHT!!!“
dann stille.
das fenster schließt sich wieder, die frau bleibt im halbdunkel sitzen.

review von: peter rosei

was du sagen willst, kommt gut rüber. ein vorschlag: schreib doch die sätze einfach hintereinander. die geschichte würde dann alltäglicher wirken - was sie ja ist.