beitrag von: bihamme19
Auf dem Weg zur Tiefgarage
Wir geben uns die Klinke in die Hand, die Klinke der Eisengittertür zur Tiefgarage. Er tritt heraus, ich will hinein, nehme ihn nur kurz, aber mit Nachhall, wahr. Finster ist es hinter der Tür, es riecht schlecht. Vordergründig nach Abgasen, aber die Kopfnote bildet Urin.
Dunkle, kurze fettige Haare hat der Mann, ein bleiches, schmales Gesicht, blutunterlaufene, traurige Augen. Er trägt einen zerknitterten Anzug – schwarz oder dunkelblau – und ein helles Hemd, fleckig. Schaut mich an. Zusammengepresste Lippen, die Andeutung eines Lächelns, als er mir die Tür aufhält. Ich sage leise „Danke“. Höfliche Menschen treffe ich selten.
Ich bin oft hier, kaufe in den Geschäften über der Garage ein. Ihn habe ich zum ersten Mal gesehen. Gehe zu meinem Auto, stelle den Einkauf auf den Rücksitz, steige ein, starte. Im ersten Gang nehme ich die Steigung, biege nach rechts auf die Hauptstraße.
Die Augen des Mannes folgen mir, seine triste Erscheinung. Nur „Danke“ habe ich gesagt.
review von: peter rosei
die letzten zwei sätze würde ich weglassen. es ist ohnehin schon alles komplett, d.h. ohne die beiden sätze kommt alles noch viel besser rüber, trifft - fast schmerzlich.