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all that jazz

beitrag von: bihamme19

Am Meer

Nizza.Von meinem Sonnenplatz aus beobachte ich sie, genauso wie ihn am Vortag. Auf der Suche nach Essbarem. Majestätisch mit eleganter Farbgebung. Weißer Kopf, weißer Bauch und dunkelgraue Flügel, gelb der Schnabel, mit dem sie Verpackungsreste aus dem Mistkübel zieht, darauf kraftvoll herumhackt, bis die Packung ihren Widerstand aufgibt, aufspringt und die letzten Brösel freigibt. 
Vogelähnlich der Mann. Schmales, faltiges Gesicht, Hakennase und triefende, kleine Augen, genauso grau und rot gesäumt wie die der Möwe. Statt dem weißgrauen Federkleid ein dunkler, zerschlissener Mantel. Seine Hände, mit der er in die Öffnung des Kübels gegriffen hat, dreckig, die Ränder der Fingernägel tiefschwarz. Die Plastikverpackung einer Leberstreichwurst hat er an die Lippen gerissen und mit unbändiger Gier darüber geschleckt, letzte Tropfen billigen Rotweins aus dem Tetrapak gesaugt.
Am Ende der Mahlzeit ist er schweren Schrittes davongeschlurft. 
Sie spannt ihre Flügel und erhebt sich in die Luft.

review von: peter rosei

in dem fall würde ich dir raten: Stell doch einfach die beschreibung des vogels jener des mannes gegenüber - und horch dir das einmal an. 

(die vergleichsarbeit machen die leser - die brauchen dann auch keinen dick unterstrichenen schluss.)

der leser arbeitet am text mit.