beitrag von: seidi
Von den Frauen (frei nach Rilke)
Sie sprechen von sich wie von fernen Sternen wie von langen dunklen Wegen die nicht zu Brücken nicht zu Bildern führen Sie sprechen von sich wie von stummen Stuben wie von einsamen Bänken von schattigen Gefilden die niemand je durchmaß Andere legen ihre Hände auf Saiten Fragen nicht Sprechen nur: „Es sei!“ Für diese geht jede Türe In die Welt II Sie suchen stets nach der verborgnen Türe in einen Dichter Der ihr Lächeln wie Schalen von Silber hält Doch er lässt sie allein in seinem Garten Wo er sie wie Ewige zu empfangen schien Um sie dann zu verscheuchen in den Schatten Denn die Wege liebt er lang und leer Sie lernen leben an euch Fernen Wie die Abende an großen Sternen Sich gewöhnen an die Ewigkeit. Anfangs bewohnen sie noch ihre Worte Später vom Warten müde Hören sie im Herzen auf zu sein