beitrag von: beatemayrk
auf der brücke
auf der brücke bei der u6-station gumpendorfer straße steht nachts ein junger mann, fast noch ein bub. auf seiner schulter sitzt ein papagei, der eine winzige sonnenbrille auf dem schnabel trägt. es ist dezember und warm wie im sommer. im hintergrund hört man glocken. eine alte dame klopft mit zittrigen fingern auf einen bildschirm. ein paar touristen schieben polternd mehrere rollkoffer über den asphalt, einer balanciert einen kaffeebecher in der freien hand, ein anderer macht ein foto vom jungen auf der brücke. der öffnet den mund, bleibt dann aber doch sprachlos wie in einem stummfilm.
unter der brücke, zwischen den schienen, klaubt ein mann zigarettenstummel auf. ein taxi hupt. im hintergrund hört man eine anrollende u-bahn.
plötzlich beginnt der papagei zu krächzen. „ich will heim.“ das letzte wort klingt, als spräche ein mensch. der junge nimmt den vogel von der schulter und setzt ihn auf das brückengeländer. er läuft weg, der papagei bleibt.
niemanden scheint es zu kümmern.
review von: peter rosei
gut gebaut dein absurdes theater! (erläuft weg etc. + den letzten satz würde ich weglassen - so wirkt alles wuchtiger, endgültiger.)
ev. könntest du gelegentlich die sonne aufgehen lassen, vielleicht, eventuell.
besten dank!